Kletter-AG

Seit dem Schuljahr 2014/15 gibt es an der Peter-Jordan-Schule eine Kletter-AG. Entstanden ist sie aus der Erfahrung, die wir (Frau Franke, Frau Baumann) während einer Religionsprojektwoche beim Klettern sammeln durften. Wir hatten eine Fortbildung gemacht, die es uns erlaubte Schülern in Sportkletteranlagen beim Klettern anzuleiten und zu betreuen. Selbst mit einigen Klettererfahrungen ausgestattet, wurde uns in der Kürze der Zeit sofort klar, welche Möglichkeiten das Klettern für unsere Schülerschaft (aber auch für jede andere Schülerschaft) bietet. Um beschreiben zu können, warum es sinnvoll ist Schülerinnen und Schülern Klettern als Arbeitsgemeinschaft anzubieten, muss vorab ein Blick auf einige theoretische Grundlagen gelegt werden.

Zum einen muss bedacht werden, dass zum Klettern folgende Voraussetzungen bei den Kletternden gegeben sein müssen:

  • Gleichgewichtssinn
  • Bewegungsantizipation
  • Geschwindigkeitsregulierung
  • dynamischer Krafteinsatz

(aus Dr. W. Wahl: Kletterpädagogik. Über Rahmenbedingungen und Bildungschancen von Klettern in der Jugendarbeit und Schule, 2005)

Fehlen diese Voraussetzungen, ist Klettern nicht möglich.

Klettern beinhaltet zwei wichtige Komponenten, die für den sich entwickelnden Menschen große Relevanz haben. Deshalb hat sich die Peter-Jordan-Schule entschlossen Klettern unter pädagogischen Gesichtspunkten zur Entwicklung der sozialen und emotionalen Fähigkeiten einzusetzen. Hierbei ist nicht das Sportklettern nach dem Motto „Höher, schneller, weiter“ gemeint. Das Klettern in dieser Schul-AG im Top-Rope Verfahren betont das gemeinsame Tun und das Klettern als Körpererfahrung.

Klettern als Bewegungserfahrung bietet in folgenden Bereichen Möglichkeiten für den Aufbau eines positiven Köpergefühls:

  • Feinmotorik
  • Grobmotorik
  • Bewegungsabläufe üben und verfeinern
  • Muskelaufbau
  • Gleichgewichtsförderung
  • Selbstwahrnehmung
  • Ausdauer intensivieren

2014-03-29 17.40.27

Das aus unserer Sicht wichtigere Element des schulischen Kletterns unter pädagogischen Gesichtspunkten ist der soziale Bereich. Klettern erlaubt den Schülerinnen und Schülern ihre sozialen Fähigkeiten zu entwickeln, zu festigen, auszuweiten, zu verfeinern, untereinander abzustimmen. Kooperation wird nicht nur möglich, sondern ist die unbedingte Voraussetzung, damit das Klettern an der Wand in einer Seilschaft gelingen kann. Es bietet den Schülerinnen und Schülern Entwicklungsmöglichkeiten in folgenden Bereichen:

  • Gruppenerfahrung
  • Verantwortung übernehmen für sich
  • Verantwortung übernehmen für andere
  • Partnerschaftlicher Umgang
  • Regeln als sinnhaft und wertvoll erfahren
  • Einhalten dieser Regeln
  • Eigen- und Fremdmotivation
  • Auseinandersetzung mit der eigenen Angst
  • Überwindung von Ängsten
  • Aushalten des „Ausgesetzt seins“ in einer Situation
  • Wege suchen, Wege sehen, Wege finden, Wege realisieren – allein UND mit anderen
  • Schwierigkeiten aushalten und überwinden – Erfolgserlebnisse verschaffen

Dadurch, dass die Kletter-AG noch nicht so lange besteht, lassen sich momentan noch keine allumfassenden Erfahrungen berichten. Aber einzelne Elebnisberichte wird es in Zukunft immer wieder auf dem PJS-Blog zu lesen geben.

(Andrea Baumann)