Tiergestützte Pädagogik

 Hundgestützte Pädagogik an der Peter-Jordan-Schule

„Dürfen wir uns vorstellen? Wir sind Phalène, Luna und Raquel, die Schulbegleithunde der Peter-Jordan-Schule in Hückelhoven. Wir begleiten Frau Tölle bzw. Herrn Pollen als schwanzwedelnde Therapeuten an mehreren Tagen in der Woche in die Schule. Dort sorgen wir dann in unseren Klassen für gute Laune und entspanntes Lernen. Wer uns gerne näher kennenlernen möchte, kann unseren Blog besuchen unter http://schulhunde.wordpress.com – hier schreiben wir regelmäßig, was wir so in der Schule erleben.“

Schulbegleithunde gibt es seit 2011 an der Peter-Jordan-Schule. Es begann mit der Whippethündin Luna, ein halbes Jahr später ergänzten die Retrieverhündin Raquel und die Whippethündin Phalène das Team. Im Sommer 2011 hatten Frau Tölle und Herr Pollen an der dogMentor-Fortbildung „Hundgestützte Pädagogik und Therapie“ unter Leitung von Steffi von Vietinghoff teilgenommen. Den drei Hündinnen wurde in umfangreichen Eignungs- und Belastungsanalysen Wesensfestigkeit und ein absolut friedfertiges Verhalten attestiert.

Vor dem ersten Einsatz bzw. Kontakt mit den Hunden wird stets bei den Eltern/Erziehungsberechtigten ein schriftliches Einverständnis eingeholt, ebenso wie die Versicherung, dass keine Tierhaar-Allergie vorliegt. Die Hunde unterstützen entsprechend ihrer unterschiedlichen Fähigkeiten und ihrer charakterlichen Wesensmerkmale auf unterschiedliche Art und Weise den Unterricht von Frau Tölle und Herrn Pollen.

Die Angebote und Förderungen werden auf die individuellen Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler zugeschnitten. Dies kann auch bedeuten, dass Schüler in Kleingruppen oder einer Einzelfördermaßnahme mit den Hunden arbeiten dürfen.

Mögliche Angebote bzw. Förderaspekte können beispielsweise sein:

  • Sprach- und Leseförderung (z. B. Anbahnung der Lesekompetenz)
  • Konzentrationstraining (z. B. Zähl- und Rechenspiele, Übungen zur Erweiterung der Konzentrationsspanne…)
  • Impulskontrolle (abwarten können, Geduld im Umgang mit dem Hund und untereinander…)
  • Empathiefähigkeit (z. B. Bedürfnisse des Hundes erkennen und beachten, Anteilnahme am Erfolg Anderer…)
  • Bewegungspädagogik (z. B. Psychomotorik, feinmotorische Übungen, Auge-Hand-Koordination…)
  • Sicherheitstraining im Umgang mit Hunden (z. B. Erlernen von Regeln im respektvollen Umgang mit Hunden, Erkennen von körpersprachlichen Signalen bei Hunden, Verhalten in Konfliktsituationen…)
  • Gewaltprävention und Konfliktmanagement (Erlernen deeskalierenden Verhaltens – mit Hunden als Vorbild)
  • Fitness mit Hunden (Spiel und Sport, Bewegungsparcours für Mensch und Hund, Tricks…)
  • Stärkung des Selbstbewusstseins
  • Abbau von Ängsten

Zurzeit begleiten die Hunde Angebote in der Unterstufe, in einer AG (Wahlpflichtfach der Oberstufe) und in wechselnden Einzelförder- und Kleingruppenmaßnahmen. Der Einsatz umfasst dabei maximal fünf Schulstunden in der Woche.

Luna, Raquel und Phalène sind im Schulhundweb (www.schulhundweb.de) registriert. Frau Tölle und Herr Pollen nehmen an der „Freiwilligen Selbstverpflichtung“ des Schulhundweb teil und bilden sich und ihre Hunde regelmäßig fort. Die Hunde stehen unter regelmäßiger tierärztlicher Kontrolle (Gesundheitsattest); ebenso werden sie in regelmäßigen Abständen mit einer Endo- und Ektoparasitenprophylaxe (Wurmkur, Zecken- und Flohschutz…) behandelt.

Die Auflagen des Kreisgesundheitsamtes Heinsberg (Meidung von Hygieneräumen wie Küche und Turnhalle; feuchte Reinigung der von den Hunden genutzten Räume und Verkehrswege…) werden in vollem Umfang erfüllt.

Mögliche Sach- und Personenschäden werden durch eine erweiterte Haftpflichtversicherung, die den Einsatz der Hunde in der Schule ausdrücklich miteinschließt, abgedeckt.