Einfach mal „Danke“ sagen

Neugierig traten die Schülerinnen und Schüler der Unter- und Mittelstufe in die für sie fremden Klassen. Die Oberstufenschüler hatten sie zu gemeinsamen Klassenfrühstücken eingeladen. Gastgeschenke, gebackene Muffins und Donuts, selbst gebackenes Brot, Brötchen und liebevoll zubereitete Süßigkeiten füllten die reichgedeckten Frühstückstafeln. „Danke für euer Kommen“, begrüßte 9.-Klässler Brandon die jungen Gäste. Und auch die jüngeren Schüler bedankten sich mit „Merci, gracias oder tesekkür“ und mitgebrachten, selbstgebackenen Plätzchen.

„Wir sagen Danke“! Unter diesem Motto nahmen sich gut 190 Schülerinnen und Schüler der Peter-Jordan-Schule Hückelhoven Mitte Oktober einfach mal Zeit, einer vermeintlich kleinen Geste besondere Beachtung zu schenken. Höhepunkte der Religionsprojektwoche waren eine von den Unter- und Mittelstufenklassen gestaltete Dankesfeier in der St. Barbarakirche in Hückelhoven sowie gemeinsame Abschlussfrühstücke aller Klassen.

Vier Tage lang standen weder Mathematik noch Deutsch auf dem Stundenplan, sondern alle Schülerinnen und Schüler von Klasse 1 bis 10 waren eingeladen, dem Thema „Danke“ durch vielfältigen Kunst-, Musik-, Theater- und Praxisangeboten zu begegnen. Zur Eröffnung der Projektwoche hatten einige Lehrkräfte kleine Theaterszenen vorgespielt, in denen das Thema „Danke“ eine zentrale Rolle spielte. Hier waren sich die meisten Schülerinnen und Schüler einig: „Danke sagen, das machen wir alle doch jeden Tag,“ wie Muhammet betonte. Bewusst orientierte sich die Religionsprojektwoche mit dem Thema „Danke“ auch in diesem Jahr wieder an der Lebenswirklichkeit der Schülerinnen und Schüler, um davon ausgehend den religiösen Aspekt erfahrbar gestalten zu können. Gleichzeitig war es Ziel, ein Thema zu finden, dass für alle Schülerinnen und Schüler unabhängig von Herkunft und Glaube von Bedeutung ist.

Bei genauerem Hinsehen wurde den Schülerinnen und Schülern dann auch bewusst, dass ein einfaches „Danke“ im Alltag oft zu kurz kommt. Sei es für Kleinigkeiten, wie das täglich geschmierte Frühstücksbrot von Mama, der Hausaufgabenhilfe am Nachmittag oder für Selbstverständliches in unserer Gesellschaft, wie ein Dach über dem Kopf und Gesundheit, für die wir dankbar sein dürfen. Manche Klassen gingen der Frage nach, ob und wie ich Gott danken kann. So machte sich die 7. Klasse auf eine kleine Pilgertour hin zur Marienwallfahrtskapelle „Birgelener Pützchen“. Die Klasse 9 entdeckte derweil Bitt- und Dankesgebete im Internet und zündete für eigene Dankesbotschaften Kerzen in der Marienkapelle in Kleingladbach an.

Andere Schülerinnen und Schüler setzten sich mit dem Thema „Erntedank“ auseinander. Gemeinsam wurde in den Unterstufen der Weg von Korn zum Brot nachgezeichnet, inklusive gemeinsamer Brotbackstunde. Die Klasse 8 unternahm einen Ausflug ins Freilichtmuseum nach Kommern, wo alle Schülerinnen und Schüler Äpfel ernteten und diese zu Apfelsaft zubereiten durften. Eine besonders nette Geste ging von der Klasse 6 aus, die das nahegelegene Seniorenheim besuchte und den Vormittag dort verbrachte. „Wir haben den Menschen einfach „Danke“ dafür gesagt, dass sie da sind“, so Marvin, der freudig von seinem Besuch berichtete.

Dass mit einem „Danke“ auch oft ein „Bitte“ einhergeht, brachte die Unterstufe mit einer gemeinsamen Müllsammelaktion zum Ausdruck. Rund um das Schulgelände, sowohl im Wohn- als auch im Waldgebiet, sammelten die Schülerinnen und Schüler säckeweise Müll und genossen ihre Rolle, auch etwas für Mitmenschen und Umwelt zu tun, damit man eben auch ihnen dankbar sein kann.

Am Abschlusstag hatten alle Schülerinnen und Schüler der Unter- und Mittelstufe die Gelegenheit, ihre Projektergebnisse in einer gemeinsamen Dankesfeier in der St. Barbarakirche in Hückelhoven zu präsentieren. Lieder, kurze Theateraufführungen, wie die Geschichte des St. Martin, und bemalte Plakate und gebastelte Windlichter mit zugehörigen „Danke“-Botschaften füllten den Rahmen der 45-minütigen Feier. Hierbei wurde den Schülerinnen und Schülern auch die Möglichkeit geboten, ein persönliches „Danke“ vor allen Anwesenden auszusprechen. Mit „Danke, dass du mein Freund bist!“ und „Danke, dass du immer mit mir spielst!“ ließen sie ihre Mitschülerinnen und Mitschüler wissen, dass jeder einen Grund haben kann, zu danken. Den Höhepunkt bildeten alle Klassen zusammen als sie das Wort „Danke“ mit mitgebrachten Früchten auslegten, um auch dem Thema „Erntedank“ noch einmal eine Bedeutung zuzuschreiben.

Derweil bereitete jede Oberstufenklasse für ihre Partnerklasse aus der Unter- und Mittelstufe ein Klassenfrühstück vor. Hier hatten alle Schüler und Lehrer noch einmal die besondere Gelegenheit, „Danke“ zu sagen, Projektergebnisse auszutauschen sowie stolz und dankbar auf das Erreichte der letzten Tage zu sein.

Durch Plakate und das mit Früchten ausgelegte Wort unterstützen die Klassen ihren instrumental begleiteten „Danke“-Gesang.